Begriff: Kriechstromfestigkeit
Durch Feuchtigkeit oder Verunreinigungen kann zwischen zwei Punkten auf dem, an sich isolierenden, Leiterplattenbasismaterial ein messbarer Strom fließen, wenn eine entsprechend hohe Spannung anliegt. Dieser Strom wird Kriechstrom genannt. Die Kriechstromfestigkeit von Basismaterial wird als CTI-Wert (Comparative Tracking Index) angegeben und bezieht sich auf die höchste Voltzahl, welche keinen Ausfall durch Kriechstrom verursacht.
Im Meßverfahren werden, wie z.B. von den Underwriters Laboratories beschrieben, einige Tropfen Elektrolytlösung auf abgeätztes Basismaterial gegeben und die Prüfspannung auf zwei Testelektroden gelegt. Als Ausfall gilt ein Leckstrom von 0,5A.
Normales FR4 Material hat CTI-Werte >175V, besonders kriechstromfeste KF Varianten sogar >400V bis >600V.
Die ermittelten Werte für das Basismaterial werden in PLC-Gruppen (Performance Level Categories) unterteilt.
CTI-Bereich | PLC Gruppe |
---|---|
>600V | 0 |
400V - 599V | 1 |
250V - 399V | 2 |
175V - 249V | 3 |
100V - 174V | 4 |
<100V | 5 |
Beim Design medizinischer Produkte wird der CTI-Wert anders eingeteilt.
Hier gelten die Materialgruppen nach EN 60601-1:
CTI-Bereich | Materialgruppe |
---|---|
>= 600V | I |
400V - 599V | II |
175V - 399V | IIIa |
100V - 174V | IIIb |