Als Lochrasterplatine bezeichnet man eine universelle Platine mit Kupferstreifen oder Kupferpunkten, die in einem Raster aufgebracht sind. Diese industriell gefertigten Platinen erlauben den einfachen und sauberen Aufbau von elektronischen Schaltungen, z.B. für Prototypen oder Experimentier-Leiterplatten. Die englische Bezeichnung ist Stripboard oder Veroboard.
- Aufbau von Lochrasterplatinen
- Welche Typen von Lochrasterplatinen gibt es?
- Design von Lochrasterplatinen
- Alternativen zu Lochrasterplatinen
- Links zu Lochrasterplatinen
Aufbau von Lochrasterplatinen
Lochrasterplatinen bestehen üblicherweise aus mit Phenolharz laminiertem Papier (FR2) oder glasfaserverstärktem Epoxidlaminat (FR4). Letztere sind teurer, können jedoch durch bessere Isolationseigenschaften und eine geringere Wasseraufnahme punkten.
Darin eingebracht sind Löcher (Durchmesser meist 1,02mm), welche in Standardintervallen in einem Raster vorgebohrt sind - in der Regel ein quadratisches Raster mit einem Abstand von 0,1 Zoll (2,54mm). Diese Löcher sind mit runden oder quadratischen Kupferpads umrandet um Lötfähigkeit herzustellen. Es gibt sie als einseitige Variante oder auch doppelseitig durchkontaktiert.
Da jedes Loch elektrisch isoliert ist, werden alle Verbindungen manuell, mittels aufgelötetem Schaltdraht hergestellt. Diskrete Bauteile wie z.B. Widerstände, Kondensatoren und integrierte Schaltkreise werden durch die Löcher gesteckt (s. THT) und fest verlötet. Sogar moderne SMD-Bauteile können behelfsmäßig auf einer Lochrasterplatine verlötet werden.
Größere Bauteile können zusätzlich durch Verkleben oder Verschrauben an der Leiterplatte befestigt werden, da Lötstellen keine mechanische Belastung vertragen.
Welche Typen von Lochrasterplatinen gibt es?
Lochrasterplatinen gibt es in verschiedenen Größen mit unterschiedlichem Raster (meist 2,54mm) und aus verschiedenen Materialien (z.B. Hartpapier FR2, Epoxydlaminat FR4). Sie haben außerdem die Wahl zwischen einseitig und beidseitig lötbaren Modellen.
Es gibt vorwiegend vier Typen von Lochrasterplatinen:
Typ | Anwendung | Beispiel |
---|---|---|
Streifenraster | Eher für einfache Schaltungen geeignet. Die Leiterbahnen müssen mit einem Bohrer, Teppichmesser, o.ä getrennt werden. | |
Punktraster | Für kompliziertere Platinen, u.U. mit vielen Bauteilen. Die elektrische Verbindung wird über Schaltdraht hergestellt. | |
Punkt-Streifenraster | Vereint die Vorteile beider Raster: Man kann auf das Trennen der Leiterbahnen verzichten und muss trotzdem nicht alle Verbindungen über Schaltdraht herstellen. | |
Laborkarte | Haben ein spezielles Muster für Anwendungen wie z.B. Sub-D Buchsen, ICs oder SMD Bauteile. |
Design von Lochrasterplatinen
Die Verdrahtung für eine Lochrasterplatine wurde traditionell lange auf Papier entworfen. Nützlich ist hierbei eine Vorlage mit dem passenden Raster (meist 2,54mm / 0,1 inch).
Auch kann vorhandene PCB Layout-Softwarefür das Design von Lochrasterplatinen verwendet werden, indem ein entsprechendes Raster benutzt wird. So bleibt der Schaltplan konsistent zur Leiterplatte, TOP und BOTTOM sind übersichtlicher zu betrachten, Bauelemente können intuitiver platziert werden. Hier eine exemplarische Anleitung für das Layout einer Schaltung mit KiCad.
Inzwischen haben sich einige Softwareentwickler dem Thema angenommen und bieten Programme für den Schaltungsentwurf auf Lochrasterplatinen an, wie z.B.:
Alternativen zu Lochrasterplatinen
Als Experimentierplatinen sind Lochrasterplatinen trotz des vergleichsweisen hohen Aufwands beim Löten der Verbindungen gut geeignet.
Für ambitioniertere Projekte, Prototypen oder auch die Serienproduktion empfiehlt sich der kostengünstige Leiterplatten SPAR-Service von Multi-CB. Mit nur einem Klick, können Sie zusätzlich eine preisewerte, hochpräzise SMD-Schablone hinzufügen.