Erklärung:
Der Datentyp Gerber besteht aus Grafikbefehlen welche mittels X- und Y-Koordinaten sowie Vektoren ein Schaltungsbild beschreiben. Einst entwickelt für die Steuerung von Photoplottern, ist es heute das meistgenutzte Format um Daten vom Leiterplattenentwurf (CAD-System) zum Herstellungsprozess (CAM-System) zu transferieren. Gerberdaten sind von jedem Leiterplattenhersteller zu verwenden.
Die offizelle Bezeichnung für Gerberdaten lautet
- RS-274-D, Standard Gerber ohne Blendeninformationen bzw.
- RS-274-X, Extended Gerber mit Blendeninformationen (D-Codes)
Das Format Standard Gerber (RS-274-D) umfasst Dateien für die einzelnen Lagen, eine D-Code-Liste mit Blendeninformationen und eine Datei für den Lagenaufbau. Gerade mit der extra D-Code-Liste kann es zu Kompatibilitätsproblemen kommen.
Gängigstes Format ist deshalb Extended Gerber (RS-274-X), auch XGerber genannt, da hier die zusätzliche D-Code-Liste für die Blendeninformationen entfällt. Jede Gerber-Datei steht dabei für eine Schicht der Leiterplatte, wie Positionsdruckdruck, Lötstopp oder Kupfer (Leiterbahnen) bzw. die Öffnungen (Pads) in SMD-Schablonen.
Zusätzlich zu den Gerberdaten benötigt der Leiterplattenhersteller noch die Bohrdaten (Koordinaten, Ausführung und Durchmesser der Bohrungen) meist im Datenformat von Excellon oder Sieb & Meyer.
Aufgrund möglicher Probleme beim Import und Export von Gerberdaten nehmen viele Hersteller inzwischen ODB++ Daten an, welche keine solchen Fehler zulassen. S. auch Artikel aus der Elektronik Paraxis: Klassische Gerber-Daten reichen nicht mehr aus.
Auf jeden Fall sollten Sie Ihre exportierten Gerberdaten mit einer unabhängigen Software testen, z.B. mit dem Gerberdaten Viewer GC Prevue von Graphicode.